AusgangsPunkt: Expedition Spanien März 2004

AusgangsPunktAktivitaeten2004Spanien Maerz 04

Fakten zum Fall

Diese Tagesfeuerkugel war über ganz Nordspanien als Lichterscheinung sichtbar. Eine Wolke aus Gas und Staub war am Himmel noch eine Stunde sichtbar.

Falldatum der Feuerkugel:

04.01.2004 um 16:47 MEZ

Dauer der Leuchterscheinung:

ca. 9 Sekunden

Schallerscheinungen:

  • 30 Sekunden nach Lichtblitz begann der Überschallknall im Fallgebiet bei Tarilonte de la Pena

  • Dauer des Knisterns (während der Leuchterscheinung) und des Donners (nach sichtbarer Feuerkugel) ca. 1,5 Minuten

Abb. 1 zeigt die Landschaft bei Villalbeto de la Pena zu beginn der Meteoritensuche

 

Abb. 2 zeigt die Fundsituation des SPAN20 der am Rand eines Schneefelds lag

 

Abb. 3 zeigt die Fundsituation des SPAN21 der auf der Grasnarbe lag

 

Abb. 4 zeigt die Fundsituation des kleinen 45g schweren Meteoriten SPAN23

 

Abb. 5 zeigt die Fundsituation mit Einschlagsloch des etwa 150g schweren SPAN24

 

Abb. 6 zeigt die Fundsituation des flugorientierten SPAN25

 



www.Wikipedia.de


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Diese Feuerkugel konnte zufällig durch ein Amateur-Video und durch spontane Fotos dokumentiert werden. Viele aufgeschreckte Augenzeugen lieferten Berichte, die wissenschaftlich ausgewertet werden konnten.

Am 12.01.2004 tauchten zwei Meteoritenstücke bei Villalbeto de la Pena auf. (22g und 42g)

In Folge wurden nun etwa 5 weitere kleine Stücke zwischen Villalbeto und Tarilonte gefunden.

Wissenschaftler aus Madrid und Barcelona konnten 10 Fragmente Ende Februar bergen.

Die APE - Expedition vom 01.03.-20.03.2004:

Die eigene Expedition wurde ab Februar vorbereitet. Teilgenommen haben Thomas Grau und Steffen Jacobsen. Es ging am 01.03.2004 bei Berlin los. Wir fuhren 2 Tage mit dem Auto in die Provinz Palencia. Unangenehm war die Grenze von Frankreich ins spanische Baskenland. Scheinbar erahnten die Sicherheitskräfte eine gefährliche Situation für die spanische Bevölkerung, denn die schwer bewaffneten Spezialeinheiten waren nicht spaßig aufgelegt. Leider wußten wir am 11.03.2004 weshalb.

Mit etwas Mühe fanden wir vor Ort eine private Unterkunft. Am 3.März lag noch Schnee im Suchgebiet und dieser Tag wurde zur Orientierung und Landschaftsdokumentation sowie zur Einschätzung der Lage genutzt.

Da die Sonne schon sehr kräftig und ununterbrochen vom Himmel schien, wurden schnell größere Flächen schneefrei. Mit viel Glück konnte das erste Meteoritenstück am 4. März schon nach einer halben Stunde intensiver Suche gefunden und dokumentiert werden. Es lag unweit vom Weg und direkt an der Grenze zu einem Schneefeld. (des weiteren als SPAN20 bezeichnet)

Erst am 10.03.2004 wurde ein zweites Meteoritenfragment gefunden (SPAN21), das nach tagelanger systematischer Suche über einen Kilometer weiter östlich gefunden wurde. Es lag ebenfalls auf der Grasnarbe und konnte so einfach durch visuelle Suche entdeckt werden.

Am 13.03.2004 wurde ein kleines Fragment (SPAN23) in ca. 2 km Entfernung bei östlicher Richtung vom ersten Meteoriten entdeckt. Dies war nun doch ein deutlicher Hinweis, das wir uns nicht perfekt auf der Fall-Linie und deren Streufeld bewegten. Die gefundenen drei Steine wurden immer leichter und der Verdacht kam auf, daß diese beiden letzten Meteoritenstücke vom Wind verweht worden sind.

Da wir uns entschieden hatten, über nördlichere Wiesen wieder nach Westen zu gelangen, suchten wir bis zum 16.03.2004 noch vergebens. Doch nahe des ersten von uns gefundenen Fragments steckte ein ca. 150g schwerer Meteorit (SPAN24) senkrecht in einem Einschlagsloch, das feucht und etwas breiter zu seine schien. Spätere Messungen des Gewichts ergaben das dieser doch recht kleine Stein ganze 5g an Gewicht verloren hatte. Das Schmelzwasser trocknete wohl erst nach dem Fund aus dem Stein heraus.

Am Abend erfuhren wir aus Deutschland vom Fund eines 1,4kg schweren Meteoriten (SPAN22), der von französischen Suchern im Fallgebiet des spanischen Boliden gefunden worden sei. Im Internet wurden sogar ein paar Bilder ausgestellt. Wir fuhren also noch schnell in ein Internetcafé nach Guardo, um uns das anzusehen. Ein paar Bilder ließen wir uns am nächsten Morgen ausdrucken, um mit diesen auf die Suche nach dem Fundpunkt zu gehen. Doch wir konnten die Landschaft im Hintergrund einfach nicht ausmachen, obwohl grundsätzlich die Landschaftsmerkmale ähnlich waren.

An diesem 17.03.2004 machten wir aber trotzdem einen extrem wichtigen Fund. Es wurde ein flugorientierter Meteorit (SPAN25) in einem steilem Kieshang geborgen, der halb eingedrungen am sonnigen Südhang steckte. Die schon routinemäßige Dokumentation war gerade hier sehr wichtig, da im nachhinein noch wertvolle Daten festgehalten werden konnten.

Da die Position des flugorientieren Meteoriten doch sehr von der Fallinie abwich, die wir zu diesem Zeitpunkt annahmen sowie der Gewichtsunterschied zum 1,4kg Meteoriten der Franzosen auch recht hoch war, wurde uns bewußt, daß diese hinter dem Bergmassiv gesucht haben müssen. Schon einen Tag später entdeckten wir die Fundstelle der französischen Sucher und konnten somit schon sehr genau die Fall-Linie des spanischen Meteoritenschauers beschreiben. Doch wie weit eine oder mehrere Hauptmassen geflogen waren, ist bis heute ungeklärt.

Am 19.03.2004 begann die Rückfahrt, die mit Zwischenstop in Bayern (bei Dieter Heinlein) erst am 21.03.2004 bei Berlin endete. Das wir unser gestecktes Ziel, die Fall-Linie sowie das grobe Fallgebiet beschreiben zu können, wirklich in so kurzer Zeit erreichten, hat auch etwas mit der zum Suchen hervorragend geeigneten Landschaft zu tun, die wir uns zum systematischen Suchen ausgewählt hatten. Letztlich ist aber zu vermerken, daß im sehr weitläufigem Fallgebiet nur sehr wenige Stellen zum visuellen Suchen nach Meteoriten geeignet sind.

Eine ausführliche Abhandlung zur Suche im Fallgebiet von Vilalbeto de la Pena sowie die wissenschaftliche Auswertung der gefundenen Meteorite ist noch in Arbeit.

 


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