AusgangsPunkt: Meteoritensuche bei Neuschwanstein Mai 2003

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Fakten zum Fall

Diese spektakuläre Feuerkugel war über ganz Süddeutschland und Österreich sichtbar.

Falldatum der Feuerkugel:

06.04.2002 um 22:20 MEZ

Dauer der Leuchterscheinung:

ca. 5 Sekunden

Schallerscheinungen:

  • während der Leuchterscheinung war ein Trommeln und "Spratzeln" zu hören

  • nach dem Ende der Leuchterscheinung kam etwa 90 Sekunden später (bei Garmisch) ein Überschall-Donnern

Abb. 1 soll beispielhaft das typische Landschaftsbild der Hochwiesen im Frühjahr darstellen, hier das Gebiet westlich des Ochsenälpele mit Blick nach Süden zum Grat der auch das Tal des Altenberggrabens begrenzt

 

Abb. 2 zeigt die super Wiesensituation im Pöllattal am so oft von Touristen begangenen Hauptwanderweg zwischen Bleckenau und Schützensteig, Blick nach Westen zum Schlagstein

 

Abb. 3 zeigt die unwegsamen Aufstiege aus dem Pöllattal zum Ochsenälpele hinauf, die manchmal auch zu Sackgassen wurden

 

Abb. 4 zeigt den Ausgang des Tales mit Bach das vom Gugger und Kreutzkopf her steil hinabführt, eine erfolgreiche Suche ist wohl hier fast aussichtslos

 



www.Wikipedia.de


Suchen






Diese Feuerkugel konnte zufällig indirekt durch ein Amateur-Video bei Mittenwald dokumentiert werden.

Das Feuerkugelüberwachungsnetz der DLR beobachtete diesen Meteoritenabsturz zeitgleich mit 8 Kameras und zusätzlich gelang eine Fotografie dem Überwachungsnetz der Tschechischen Republik sowie in Österreich. Diese All-Sky-Aufnahmen wurden bis Mitte April 2002 meßtechnisch und rechnerisch ausgewertet. Es wurde die Bahn des Meteoroiden bestimmt und das Fallgebiet der Meteoritenstücke vorhergesagt.

Das bis jetzt einzigste Fragment der Feuerkugel wurde von uns (Thomas Grau und Nadin Bukow) schon am ersten Suchtag, am 14.07.2002, in den Ammergauer Alpen gefundene. Es ist weltweit erst der 4. Meteoritenfall seit 1956, wo nach seiner Beobachtung und Berechnung auch wirklich Meteoritenmaterial gefunden werden konnte! Das wurde vor allem in Berlin zur ACM-Tagung 2002 durch die anwesenden Wissenschaftler honoriert. Die Berechnungen für das Europäische Feuerkugelnetz, aber auch für Fälle weltweit, werden schon seit Jahren vom Arbeitsteam um Dr. Pavel Spurn_ im Astronomischen Institut Ondrejov in der Tschechischen Republik angefertigt.

Da im Jahr 2002 doch kein weiteres Meteoritenfragment gefunden werden konnte, und das bei zahlreichen guten Suchaktionen (auch von unserer Seite), mußten alle bis in den Mai warten, da ab Oktober die Suche durch Schneefall unmöglich gemacht wird. Im Mai gibt es allerdings gerade in den Nordhanglagen noch Schneefelder, die sich bis in den Juli hin retten können. Diese stören die Suche und schränken das Suchgebiet ein. Wir selbst hatten unsere systematischen Suchwanderungen im Vorjahr nur im Tal des Altenberggrabens und über den Kuhkarjoch zwischen Ochenälpeleskopf und Kreuzkopf bis hin ins Tal, das auf österreichischer Seite direkt zum Ammerwald-Hotel führt, eingeplant. Hier sind wir selbst nur die besten Flächen abgegangen, die beim visuellen Suchen auch Sinn machen. Flächendeckend haben wir selbst dieses eingeschränkte Gebiet nie absuchen können.

Die Meteoritensuche vom Mai 2003:

Vom 17. bis 25. Mai 2003 wollten wir die nördlichen Gebiete um den Ochenälpeleskopf abwandern, um neue gute Suchflächen aufzuspüren und natürlich einen zweiten Stein zu finden. Leider war das Wetter sogar mit Neuschnee in diesen Höhen nicht sehr kooperativ. Die knappe Suchzeit wurde auch durch das doch recht steile und felsige Gelände arg gebeutelt. Es ist damit kaum verwunderlich, das auch diesmal eine Suchaktion erfolglos blieb. Die Weisen im untern Talabschnitt, wo im Sommer die Kühe weiden und der touristische Weg zwischen Bleckenau und Schützensteig nicht weit entfernt verläuft, wollten wir uns lieber nicht ansehen, da dort bestimmt schon andere Sucher vor uns waren. Einen richtigen Überblick darüber hatten wir aber leider nicht. Unsere Strategie war eben auf vollkommen neuen Routen auf Weisen zu stoßen, die man sonst nicht entdecken kann. Tag für Tag das selbe Spiel aber zum Vortag etwas versetzt. Man kann so nicht alle Ecken systematisch absuchen, aber man entdeckt mit Sicherheit alle guten Suchflächen, die man dann vom Aufwand sowie von der Zeit her günstig abarbeiten kann.

Später wanderten wir aus wettertechnischen Gründen eher in tieferen Regionen, deshalb auch mal im unteren Talabschnitt des Gugger-Massivs, das aber zu sehr bewaldet und recht unwegsam war. Die Nässe im Wald machte uns auch schnell suchmüde. Weiter oben, wenn man es bis dahin schafft, sah es etwas besser aus, aber dieses Tal war auch bis obenhin sehr steil und ist zum Suchen wohl eher ungeeignet.

 


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